Am 07. Juli besuchte Frau Dr. Sporkmann, Gynäkologin und Oberärztin des Elisabethkrankenhauses, die Klasse 6e. Frau Dr. Sporkmann ist seit 25 Jahren Ärztin und hat inzwischen über 7000 Entbindungen durchgeführt.
Der Unterricht begann damit, dass Frau Dr. Sporkmann den Kindern eine Puppe namens Paul vorstellte und die Bedeutung der beiden Fontanellen demonstrierte. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch, welche unterschiedlichen Lagen das Baby im Bauch haben kann und welche Probleme damit einhergehen können. Dass Kinder mit einem Kaiserschnitt auf die Welt kommen ist für die Neugeborenen nicht optimal, da die Bakterien aus der Scheide gut für das Immunsystem sind. Zunächst wird also von einem Kaiserschnitt abgeraten, allerdings gibt es bei bestimmten Lagen des Babys im Bauch nicht die Möglichkeit einer natürlichen Geburt.
Dass der errechnete Geburtstermin des Kindes nur in 4% aller Fälle auch tatsächlich stimmt, war für die Klasse sehr überraschend. Die meisten Babys kommen 3 Wochen vor dem errechneten Termin oder 2 Wochen danach auf die Welt. Wenn das Baby geboren ist, schrumpft die Gebärmutter innerhalb von nur 3 Minuten zurück auf ihre ursprüngliche Größe – und das von ganz alleine. Besonders bei einem Kaiserschnitt ist dies ein sehr beeindruckendes Phänomen, so Frau Dr. Sporkmann. Würde die Gebärmutter nicht so schnell schrumpfen und die mit der abgelösten Plazenta einhergehende Wunde sich dadurch nicht sofort schließen, würde die Mutter verbluten.
Aus dem Krankenhaus hatte Frau Dr. Sporkmann Plazentas von zwei Mädchen mitgebracht, die nur wenige Stunden zuvor geboren wurden. Die Plazenta ist ein sehr beeindruckendes Gewebe, dass das ungeborene Baby mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Frau Dr. Sporkmann machte darauf aufmerksam, dass, je nachdem wo die Plazenta in der Gebärmutter wächst, auch Komplikationen auftreten können.
Bevor die Kinder nach Hause gingen, machte Frau Dr. Sporkmann sie noch auf die Bedeutung von Verhütungsmitteln aufmerksam. Kinder, die mit 12 oder 14 Jahren Mutter werden, haben es nicht leicht. Im Alter von 14 Jahren können Mädchen die Pille oder andere Verhütungsmittel bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt bekommen, ohne dass die Eltern davon erfahren müssen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Dr. Sporkmanns für diese einzigartige und erkenntnisreiche Biologiestunde.
T. Schulte-Lippern